Standorte richtig verwalten mit dem Google My Business Bulk-Upload

Die Pflege von Google My Business kann schnell zu einer Sisyphusarbeit werden, wenn man eine große Anzahl an Standorten verwalten muss. Beispiele sind die Standorte eines Filialunternehmens wie einem Einzelhändler oder einer Restaurant-Kette. Hierfür hat Google den Bulk-Upload bzw. die Bulk-Standortverwaltung geschaffen. Mit einer Tabelle können gleichzeitig und in wenigen Momenten alle Standortdaten aktualisiert werden. Klingt gut? Ist es auch! Wenn da nicht die Details wären, von denen Google nicht spricht …  

Google My Business wird immer wichtiger und ausgebaut

Dass jedes Unternehmen einen kostenlosen Google My Business-Eintrag haben sollte, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Google hat sich ja das Thema Local SEO groß auf die Fahne geschrieben und Google My Business spielt darin eine entscheidende Rolle. Die AdWords-Manager brauchen einen Google My Business-Eintrag, um den Anzeigen die Standorterweiterung hinzufügen zu können. Außerdem hat dieses Produkt für Google – und ehrlicherweise ja auch für den Nutzer – den Vorteil, dass man Informationen wie Öffnungszeiten oder die Adresse eines Standortes direkt in den SERP sehen kann und nicht noch auf eine weitere Seite klicken muss. Daher arbeitet man in Mountain View auch stark an der Weiterentwicklung. Eine noch relativ junge Funktion, das Posten von Beiträgen direkt in die SERP von Google, hat übrigens meine Kollegin Milena Hopp im Sommer 2017 vorgestellt: Google My Business: Nutzer kostenlos über Werbeaktionen & Veranstaltungen informieren. Darüber hinaus ist es seit Kurzem möglich, eine bis zu 750 Zeichen lange Unternehmensbeschreibung einzufügen. Im Gegensatz zu Beiträgen ist diese auch über den Bulk-Upload aktualisierbar. Diese Neuerung wurde aber ziemlich still und heimlich eingeführt. Wir haben das neue Feld eher zufällig entdeckt. Bei meinen Tests konnte ich noch keine solche Beschreibung in den SERP sehen.  

Voraussetzungen für die Freischaltung des Bulk-Uploads

Mindestens zehn Standorte müssen innerhalb eines Google My Business-Accounts verwaltet werden, damit Google die Bulk-Standortverwaltung freischaltet. Darüber hinaus muss das Unternehmen „… den Richtlinien für die Präsentation Ihres Unternehmens auf Google entsprechen, um auf Google Maps, in der Google-Suche und in anderen Google-Produkten zu erscheinen.“ Vieles, was dort beschrieben wird, sollte eigentlich logisch bzw. im Sinne des Standort-Inhabers sein. Die Schritte bis zur finalen Freischaltung beschreibt Google hier: Bulk-Standortverwaltung – Überblick. „Die Bulk-Bestätigung für Standorte kann etwa eine Woche dauern.“, schreibt Google, Fehler in der Upload-Datei können zu einer weiteren Verzögerung führen. Doch unsere Erfahrung zeigt, dass es auch bei einer nahezu fehlerfreien Datei eher mehrere Wochen dauern kann. Die Mitarbeiter am Hörer beim Google My Business Support können hier auch nicht beschleunigend eingreifen, da die Freigabe von einer anderen Abteilung erteilt werden muss.  

Die richtige Vorlage für Ihre Upload-Datei

Wie die Upload-Datei aufgebaut sein muss, sehen Sie am besten an der Beispieltabelle, die Google My Business zum Download anbietet. Die „Beispieltabelle“ ist dabei die bessere Wahl als die „Vorlage“, da sie Beispielwerte enthält. Die Vorlage enthält lediglich die Spaltennamen. Dass es besser ist, das csv-Format zu verwenden als Excel und dieses mit einem Editor zu öffnen, wird online an derart vielen Stellen diskutiert und beschrieben, dass ich darauf hier nicht weiter eingehen will. Nur so viel:
  • Excel trennt Spalten in csv-Dateien mit Semikolon, Google möchte Kommata als Trenner.
  • Excel setzt den Inhalt jeder Spalte in Anführungszeichen, Google mag das angeblich nicht.
„Angeblich“, da die Beispieltabelle sehr wohl Spalten enthält, die mit Anführungszeichen beginnen und enden, obwohl diese beim Upload durch Google My Business als Fehler deklariert werden und entfernt werden müssen. Kein Problem, dann eben ohne Anführungszeichen … So lädt man die Beispieltabelle herunter: 1. Auf den blauen Button klicken: Google_my_Business_bulk-Upload_Template-Download       2. „Standorte aus einer Datei importieren“ klicken Google_my_Business_bulk-Upload_Template-Download_2         3. „Beispieltabelle herunterladen“ klicken                    

Achtung bei mehr als einer Öffnungszeit pro Tag

Auf Anführungszeichen zu verzichten ist kein Problem, solange die Standorte nur eine Öffnungszeit pro Tag haben. Bei Einzelhändlern ist das mittlerweile ja meist der Fall. Doch Restaurants oder auch Behörden legen durchaus mal eine Pause im Laufe des Tages ein. Wie dies in der Bulk-Upload-Tabelle einzutragen ist, finden Sie in der Google My Business-Hilfe unter „Bulk-Upload-Tabelle erstellen“ à „Öffnungszeiten“. Was hier jedoch fehlt: Eine Öffnungszeit wie 11:30-14:00, 17:00-22:00 muss in Anführungszeichen gesetzt werden, da Google My Business sonst das Komma als den Beginn einer neuer Spalte ansieht und Ihr Restaurant plötzlich in den SERP sonntags nur von 11.30-14.00 geöffnet ist und am eigentlichen Ruhetag Montag von 17.00-22.00 Uhr geöffnet hat. Oder stellen Sie sich mal vor, dass Finanzamt hat angeblich samstags Sprechstunde. Darauf weist Google leider nicht hin und man erkennt das Problem erst, wenn das Kind schon im Brunnen liegt.  

Formatierungsfehler in Google My Business nach dem Bulk-Upload

    Eine solche Meldung will niemand sehen, nachdem hunderte Standorte hochgeladen wurden. Außerdem zeigt Google My Business anschließend auch in der To-do-Liste auf der Listenansicht aller Standorte an, dass es etwas zu tun gibt:         Also habe ich die 19 Standorte einzeln geprüft und etwas verwundert festgestellt, dass es sich nur um Standorte handelte, bei denen sich ein Detail der Schreibweise in Google Maps von der Schreibweise des Kunden unterschied: Str. wurde nicht als gleichbedeutend mit Straße verstanden oder umgekehrt. Bis hierhin hatte ich der Maschine zugetraut, solche Zusammenhänge mittlerweile problemlos zu erkennen. Ein Stichprobentest anderer Standorte im gleichen Konto offenbarte, dass dieses Problem bei vielen anderen Standorten nicht auftritt. Ich fing an zu recherchieren, ob auch andere auf dieses Phänomen gestoßen sind. Als ich später wieder in das betroffene Google My Business-Konto sah, war das To-do plötzlich verschwunden. Die vorher als fehlerhaft gekennzeichneten Straßennahmen entsprachen den hochgeladenen Namen und nichts deutete mehr auf einen Fehler hin. Die Meldungen erscheinen weiterhin bei jedem erneuten Bulk-Upload. Ich ignoriere sie mittlerweile jedoch, da sie kurz darauf wie von Zauberhand verschwinden.  

Probieren geht über Studieren

Google My Business wird immer wichtiger und die Funktionen nehmen zu, doch leider scheinen Support und Hilfe-Seiten nicht so schnell mit zu wachsen. Wir sammeln weiter unsere Erfahrungen und teilen diese gerne mit Ihnen. Sprechen Sie uns an unter info@adojo.de oder +49 911 99285881.

1 Kommentar zu „Standorte richtig verwalten mit dem Google My Business Bulk-Upload“

  1. Hallo,

    wirklich toller Artikel!
    Danke, dass du die Richtlinien so klar formuliert hast.
    GMB (oder Google Business, wie es jetzt heißt) hat wirklich großes Potenzial und viele Geschäftsinhaber vernachlässigen diesen Teil, selbst wenn SEO gemacht wird.
    Geo-Tags zu optimieren ist wirklich wichtig für GMB.
    Ebenso wie die wöchentliche Veröffentlichung von Beiträgen.

    Super Arbeit. Weiter so!
    Christoph

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